Region Aachen

Hilfen und Therapiemöglichkeiten

Der Versuch, sich in das Denken und Fühlen des ADHS-Menschen hinein zu versetzen, ist wohl die beste Voraussetzung für erfolgreiche Hilfen und Therapiemöglichkeiten.

Statt Strafen und Ausgrenzung brauchen die Kinder und Jugendlichen mit ADHS Ermutigung und Hilfen.

Grundlage eines wirksamen Therapiekonzeptes ist die Diagnostik.

Lange Zeit wurden Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen als Probleme der Kindheit behandelt.
Zwischenzeitlich weiß man, dass sich das Symptombild eines Menschen mit einem ADHS im Laufe der Zeit wandelt, keineswegs "wächst es sich aus".

Diagnostik und Therapie der ADHS haben inzwischen erhebliche Fortschritte gemacht. Dies führt vermutlich auch zu der Annahme, dass zu oft die Diagnose ADHS heute gestellt werde. Außerdem ist bis vor einiger Zeit der Typ "ADS ohne Hyperaktivität" diesem Störungsbild überhaupt nicht zugerechnet worden.

Lange Zeit sprach man von einer Geschlechterverteilung von 8:1 (Jungen : Mädchen); heute geht man von einer Verteilung 3:1 aus. Weltweit sollen ca. 8 - 13 % der Kinder- und Jugendlichen betroffen sein.

Dass ADHS-Kinder trotz guter Intelligenz oft nicht das angestrebte schulische Ziel erreichten, da ihr Störungsbild nicht erkannt wurde oder nicht ausreichend behandelt werden konnte, sollte der Vergangenheit angehören. Leider sieht die Praxis noch immer etwas anders aus.

Dem entgegen zu wirken, fühlen wir uns als Selbsthilfeverband weiterhin verpflichtet.

Es gibt noch viel zu tun. Helfen Sie dabei durch Ihre Mitgliedschaft.

Eine frühzeitige und differenzierte Diagnostik, bei einem erfahrenen ADHS-Diagnostiker (Kinder- und Jugendarzt in Verbindung mit einem Kinder- und Jugendpsychiater) ist daher zu empfehlen.

Inzwischen gibt es in einigen psychiatrischen Abteilungen der Unikliniken und Krankenhäuser (z.B. Aachen, Essen) Spezialambulanzen zur Diagnostik von "ADHS-Erwachsenen".

Scheuen Sie sich nicht in Ihrer Region nach einem kompetenten Behandler zu fragen. Die Selbsthilfegruppen helfen Ihnen dabei gerne weiter.

Die Diagnose ist keine Entschuldigung, sondern nur eine helfende Erklärung für das andere Verhalten der ADHDler. Keineswegs sollte die Diagnose ADHS zu einer Stigmatisierung des Kindes führen. Auch eine Etikettierung ist keineswegs beabsichtigt.

Merke: Ohne differenzierte Diagnostik ist keine wirksame Hilfe möglich!

Das so genannte "multimodale Therapiekonzept":

  • Eltern- und Familienberatung/Elterntraining
  • Beratung von Erziehern und Lehrern
  • Verhaltenstherapie des Kindes/Jugendlichen
  • gezielte Förderung des Kindes/Jugendlichen (Stärken erkennen - Ressourcen nutzen)
  • medikamentöse Behandlung (so wenig wie möglich, aber auch so viel wie nötig)
  • ergänzende Maßnahmen und Therapien, wenn erforderlich
  • Hilfestellung in einer Selbsthilfegruppe/einem Gesprächskreis unseres Verbandes
  • Eltern/Bezugspersonen als Coach, als "Co-Therapeut"

 

Neue Wege im Versuch unter Mitwirkung von ADHS-Deutschland - LG NRW:

 Pilot-Studie "ADS-Impo" zur Wirksamkeit des Impovisationstheaters bei Erwachsenen mit ADHS.